Süchte


In den Veranstaltungen zu diesem Themenkomplex werden mit den Teilnehmern Diskussionen zu legalen und illegalen Drogen geführt. Da nicht nur Drogen süchtig machen, gehören auch Alltagssüchte sowie (moderne) Suchtmittel, die unter bestimmten Faktoren zu problematischen Konsummustern führen können, in die Diskussion.
Um suchtgefährdende Verhaltensmuster zu verhindern, reicht aber die alleinige Wissensvermittlung nicht aus. Jede präventive Veranstaltung sollte deshalb einen großen Anteil suchtmittelunspezifischer Bausteine enthalten, die es den Schülern ermöglichen, die neuen Informationen auf sich zu übertragen, Zusammenhänge zu bilden sowie über sich selbst, ihre Wünsche und Sehnsüchte nachzudenken.

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Um eine entsprechende, nachhaltige Verhaltensänderung zu erreichen, genügt es nicht, „irgendwann einmal“ über diese Punkte zu sprechen. Primärpräventive Veranstaltungen sollten vielmehr (ohne den sprichwörtlichen erhobenen Zeigefinger) ihren festen Platz in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ganz besonders im Schulalltag bekommen. Kaum eine andere staatliche Institution übt ähnlich nachhaltigen Einfluss auf Kinder und Jugendliche aus, wie die Schule und an keinem anderen Ort erreicht man vergleichbar breite Zielgruppen. Diese Gedanken sind bisher am konsequentesten in der Drogenprävention voran gebracht worden. So stellt auch der Erste Sächsische Landesplan zur primären Suchtprävention folgende Forderungen an die „moderne Suchtprävention:

1. Wissenschaftlich fundiertes primärpräventives Konzept mit der Zielsetzung der Entwicklung von Lebenskompetenzen,
2. Schwerpunktverlagerung von Einzelaktivitäten auf langfristig laufende, kontinuierliche Projekte,
3. Verlagerung der Primärprävention in das jüngere Lebensalter [...],
4. Programme mit vernetzten Methoden unter verstärkter Einbeziehung von Gruppenarbeit,
5. Zielgruppenspezifische Methodik unter Berücksichtigung von Geschlecht, Alter, sozialer Position und Schultyp,
6. Leitung durch ausgebildete Fachkräfte für Suchtprävention,
7. Standardgemäße methodisch fundierte Evaluation der Projekte.“

(Aus: Freistaat Sachsen, Staatsministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend und Familie: Suchtprävention in Sachsen. Erster Sächsischer Landesplan zur primären Suchtprävention. Dresden 2002. S. 19.)